TRAPEZ.Analyse
In TRAPEZ.Analyse wurde von WIFO und FORBA eine gemeinsame Analyse, bestehend aus einer quantitativen und einer qualitativen Teilstudie durchgeführt. Damit können die Ursachen und Faktoren des Gender Gap in Pension (GGP), das heißt des geschlechtsspezifischen Unterschieds in der Pensionshöhe, in Österreich und ihre Auswirkungen auf Frauen umfassend beleuchtet werden, und die Perspektiven von Frauen erstmals sichtbar gemacht werden.
Details dazu finden Sie in der Studie "TRAPEZ.ANALYSE – Geschlechtsspezifische Pensionsunterschiede in Österreich: Quantitative und qualitative Befunde" von WIFO und FORBA:
- Studie "TRAPEZ.ANALYSE – Geschlechtsspezifische Pensionsunterschiede in Österreich: Quantitative und qualitative Befunde". 2020 (PDF, 1.789 KB)
- Study "TRAPEZ.ANALYSIS – Gender Gaps in Pensions in Austria: Quantitative and Qualitative Analysis". 2020 (PDF, 1.791 KB)
Der Indikator Gender Gap in Pensions (GGP) vergleicht das Alterseinkommen der Frauen mit dem Alterseinkommen der Männer und gibt den Unterschied in Prozent an. So wird die ökonomische Ungleichheit des gesamten Erwerbslebens zu einem bestimmten Zeitpunkt abgebildet.
Unter allen neuzuerkannten Alterspensionen 2018 lag der geschlechtsspezifische Pensionsunterschied im Durchschnitt bei 42,3 Prozent, im Median bei 49,2 Prozent (2017: 44,1 beziehungsweise 51,0 Prozent). Unselbständig beschäftigte Frauen erhielten im Mittel (Median) um 51,4 Prozent geringere Pensionen als Männer (2018: 49,4 Prozent). Für Bäuerinnen ist die Lücke deutlich, für Gewerbetreibende etwas geringer.
Wie die Analyse des GGP zeigt, tragen arbeitsmarktbezogene Faktoren wesentlich zu den niedrigeren Frauenpensionen bei:
- geringere Erwerbseinkommen der Frauen aufgrund der strukturellen Verdienstunterschiede;
- weniger Versicherungsjahre aus Erwerbstätigkeit, die nur teilweise durch mehr Teilversicherungsjahre (Kindererziehungszeiten) ergänzt werden.
Der überwiegende Teil der Pensionslücke ist durch die niedrigeren Erwerbseinkommen verursacht. Die kürzere Versicherungsdauer der Frauen hat den zweitgrößten Einfluss.
Die geschlechtliche Arbeitsteilung bedeutet für viele Frauen längere Berufsunterbrechungen und Teilzeitbeschäftigung. Dies führt zu viel geringeren Pensionen. Um diese Situation zu verbessern, sind neben einer gerechteren Aufteilung auf Paarebene auch betriebliches und gesellschaftliches Umdenken notwendig.
Europäischer Austausch
Ein englischsprachiger Policy Brief zur Studie wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik publiziert: The gender pension gap in Austria and Europe.
Ergebnisse der Forschungen und internationale Perspektiven wurden in einem europäischen Expertinnenworkshop im November 2019 diskutiert. Dazu finden Sie hier eine Nachlese.
European Expert Workshop, 8 and 12 November 2019
- International Perspectives on the Gender Gap in Pensions: Methodologies and Policies; Workshop 2019 (PDF, 5.689 KB)
- Gerstmann: Workshop programme slides (PDF, 4.365 KB)
- Bettio: Measuring, analysing, monitoring and framing the Gender Gaps in Pensions in the EU (PDF, 7.709 KB)
- Mairhuber: The GGP in Austria: State of knowledge, individual perception and women's opportunities for action (PDF, 1.427 KB)
- Mayrhuber: The Gender Gap in Pensions in Austria: Methodological implications of the Indicator (PDF, 2.850 KB)
- Reingruber: Austrian Statutory Pension System Facts and Figures (PDF, 2.850 KB)
- Scherger: Measures affecting the improvement of women's pensions in the German pension system (PDF, 3.731 KB)
- Ståhlberg: The gender gap in pensions: Experiences from Sweden (PDF, 2.369 KB)